Nachfolgend finden Sie eine vollständige Dokumentation der eingereichten Bewerbungen zum Sonderpreis zur Auszeichnung bürgerlichen Engagements im Bereich der Baukultur. Die Dokumentation in gedruckter Form ist hier erhältlich.
Die Verwendung der Dokumentationsmaterialien darf nur im Zusammenhang mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Westfälischen Preises für Baukultur erfolgen.
Die Beiträge sind alphabetisch nach den Namen der Inititativen aufgelistet.
Architektur Forum Unna e.V.
http://www.architektur-forum-unna.de
Ziel des „Architektur Forums Unna e.V.“ ist es, auf der Basis des kulturellen Erbes und einer Standortbestimmung in der Baugeschichte konsequent einzutreten für eine moderne und zukunftsorientierte Architektur.
Es macht die gestalterische Dimension von Architektur, Städtebau und Umweltplanung zum Thema, pflegt die fachinterne Diskussion, fördert eine konstruktive Architekturkritik und spricht alle gesellschaftlichen Gruppen an, die Verantwortung für das Niveau gebauter Qualität tragen. Der Dialog wird geführt mit einer interessierten Öffentlichkeit, mit Bauherren und Investoren, mit den Medien, mit Vertretern der Wirtschaft und des Handels sowie mit Politik und Verwaltung.
Die Handlungsfelder sind – neben monatlichen Mitgliedertreffen zu aktuellen Themen des Planens und Bauens in Unna – Vorbereitung und Durchführung von Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, Exkursionen, Ausstellungen, Planungswerkstätten und Veröffentlichungen. Das Architekturforum bezieht zu konkreten Planungen und Bauvorhaben in Unna Stellung. Es wirbt für konkurrierende Verfahren (Wettbewerbe / Gutachten) zur Erlangung optimierter Entwurfsergebnisse sowie zur Realisierung innovativer Ideen.
BaukulturLOG Nordkirchen
http://baukulturlog.tumblr.com/
BaukulturLOG ist ein Internetblog zu baukulturellen Themen Nordkirchens, der den politischen Entscheidungsträgern und allen Nordkirchnern vielfältige und fachliche Informationen zur Verfügung stellt und eine Plattform zum Diskurs bietet. Ein Ladenlokal im Dorfzentrum dient als Anlaufstelle für Veranstaltungen, Dokumentationen und Ausstellungen. Hauptaugenmerk sind junge Einwohner von Nordkirchen, die ein Interesse an Architektur und Dorfentwicklung haben.
Ziel ist u.a. die Schaffung eines Gestaltungsbeirates oder projekt-bezogener Gremien und die Etablierung einer Wettbewerbskultur. Des Weiteren die Beteiligung bei allen konkret anstehenden Planungen und Baumaßnahmen sowie die Erarbeitung eines übergeordneten Leitbildes / einer Vision für Nordkirchen. Unter anderem konnten bereits Projekte wie ein Stadtmodell in der Ortsmitte mit Schülern realisiert werden, Ausstellungen mit alten Ansichten und Städtplänen sowie Kino – Filmvorführungen zum Thema Baukultur und Partizipation veranstaltet werden.
Baukultur Paderborn
Baukultur, Paderborn ist eine Initiative, deren Ziel es ist, lokal und überregional das Gespräch zur Baukultur anzuregen, zu informieren und aktuelle Tendenzen der Baukultur zu diskutieren. Vermittelt durch einen Baukultur–Blog werden lokale Schwerpunkte diskutiert und überregionalen Tendenzen gegenübergestellt. Darüber hinaus werden Veranstaltungen und eigene Projekte organisiert.
Die Förderung einer zeitgenössischen, hochwertigen Architektur im Bereich der entstehenden öffentlichen Räume und Gebäude und die Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung, sowie die Etablierung eines umfassenden Denkmalbegriffs im Sinne eines Gesamterscheinungsbildes einer Stadt ist ein Anliegen der Initiative Baukultur, Paderborn. Zudem werden der Umgang mit den Bauten der Nachkriegszeit und die Tendenzen der Flächenversiegelung im ländlichen Raum kritisch beäugt und diskutiert.
Aus der Initiative hervorgegangen ist das Zwischennutzungsprojekt Chancenräume Königsplätze und das Baukulturcamp.
Bündnis für urbane Wohnformen in Münster
Die Initiative Bündnis für urbane Wohnformen in Münster (BuWo Münster) fördert gemeinschaftliche und generationsübergreifende Wohnformen, möchte bei Planungen wichtiger Gebäude und Areale mitgestalten und fordert ein selbstbestimmtes, selbst organisiertes Wohnen für vielgestaltige Lebensweisen ohne Konsum und Geldverdienen. Weitere Ziele der Initiative BuWo Münster sind Solidarität, Nachhaltigkeit, eine Stadt für Alle sowie solidarische Finanzierungsmodelle wie Genossenschaften, Mietshäuser Syndikat oder Erbpacht. Die BuWo Münster versteht sich als eine „Ansprechstelle“, die berät, hilft und vernetzt. Die Initiative ist politisch aktiv, Teil der kritischen Öffentlichkeit und veranstaltet regelmäßig die Veranstaltungsreihe „Zukunftsfähiges Leben und Wohnen in Münster“.
Bürgerstiftung Unser Leohaus
Seit der Eröffnung im Jahr 1929 wurde das Leohaus in Olfen als Gemeindehaus der katholischen Kirche genutzt, und es war Mittelpunkt des Gemeindelebens sowie Heimat vieler Olfener Vereine. Nahezu jeder Olfener verbindet persönliche Erinnerungen mit diesem Gebäude, das bei Gründung eine der modernsten Einrichtungen seiner Art war. Als 2006 die Pläne der Kirche bekannt wurden, das Haus aus Kostengründen zu schließen, führte dies zu einem überwältigenden Bürgerengagement. Es entstand die Idee, das Leohaus zu einem neuen Ort der Gemeinschaft zu entwickeln, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Hierzu wurde die Bürgerstiftung Unser Leohaus gegründet.
Die vorrangigen Ziele der Bürgerstiftung Unser Leohaus ist der Erhalt des Gebäudes, einem Ort der Gemeinschaft und des Austausches zu schaffen sowie bürgerschaftliches Engagement zu stärken, die Vereine zu unterstützen und lokale, regionale Netzwerke zu schaffen sowie die Gemeinschaft neu zu erleben.
Dorfgemeinschaft Niesen (Willebadessen, Kreis Höxter)
Die Dorfgemeinschaft Niesen im Kreis Höxter zeichnet sich durch ein hohes Bürgerengagement aus. Allein in den Jahren zwischen 2007 bis 2013 konnte in der kleine Ortschaft drei Sanierung- bzw. Neubauprojekte durch das Engagement der Dorfgemeinschaft und durch Spenden realisiert werden.
Insbesondere durch die Eigenleistung konnte ein Anbau an die Bürgerhalle errichtet werden, der heute als Jugendraum genutzt wird. Zudem wurde das Vereinsgelände des Sportvereins erneuert. Die Löschgruppe Niesen sanierte den Sanitärbereich der Feuerwehr ebenfalls in Eigenleistung.
Heilig Kreuz Kirche in Horn – Bad Meinberg
2006 wurde die Baulast von mehreren Immobilien für die Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Horn-Bad Meinberg spürbar. Der Kirchenvorstand sah sich angesichts der gewaltigen Investitionssummen nur zu Reparaturinvestitionen in der Lage. Gemeinsam mit den aktiven Mitgliedern der Gemeinde bemühte sich der Pfarrgemeinderat darum, Lösungen zu finden, die eine Fortführung der Aktivitäten in der Gemeinde ermöglichten. Es entstand die Idee, das sanierungsbedürftige Gemeindehaus zu verkaufen und die Investitionen auf das Kirchengebäude zu beschränken.
Um die Gemeindeaktivitäten weiterhin anbieten und durchführen zu können, musste Ersatzraum geschaffen werden. Hier führte die sinkende Auslastung der Kirche zu dem Vorschlag, das Kirchenschiff zu teilen. Der vordere Bereich wird weiterhin als Kirchenraum zur Verfügung stehen. Der hintere Bereich wurde durch eine flexible Glaswand abgeteilt und dient der Gemeinde als Begegnungszentrum.
HeinrichNeuyBauhausMuseum, Steinfurt-Borghorst
www.heinrichneuybauhausmuseum.de
Das HeinrichNeuyBauhausMuseum befindet sich in einem denkmalgeschützten Stiftskurienhaus, welches 1668 erbaut wurde. Die in den Jahren 2006 bis 2011 getätigten behutsamen Um- und Erweiterungsbauten des Museums wurden durch die Initiativen „Denkmalpflegehof e.V.“, „Steinfurt und Terra nova e.V.“ sowie private und gewerbliche Förderer unterstützt.
Zudem erfolgten die Bau- und Sanierungsmaßnahmen vorwiegend durch ein ehrenamtliches Engagement. Noch heute erfolgt der Betrieb des Museums mit Museumsshop, Café und Restaurant weitgehend durch ehrenamtliche Mitarbeit.
JAS – Jugend Architektur Stadt e.V.
http://www.jugend-architektur-stadt.de
Ziel von JAS – Jugend Architektur Stadt e.V. ist die Förderung der baukulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Der Verein möchte junge Menschen anregen, Architektur, Design, Stadt und Landschaft - die gestaltete Lebensumwelt - mit allen Sinnen wahrzunehmen, neu zu entdecken und mitzugestalten. Kindern soll ein verantwortungsvoller und kreativer Umgang mit unterschiedlichen Räumen vermittelt werden.
modulorbeat / Freihaus ms
Freihaus ms ist eine Gruppe von jungen, interdisziplinär arbeitenden Kulturschaffenden, die sich bei ihrer gemeinsamen Arbeit an Münsters Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2010 kennen lernten. Dort tauschten sie sich intensiv über die Bedeutung von Architektur und Baukultur für den Lebensraum „Stadt“ aus – mit besonderem Fokus auf Münster und die Region – und gründeten schließlich die Initiative Freihaus ms, um Stadtbaukultur unabhängig von, aber im Dialog mit Verbänden, Kommunen und anderen Institutionen zu diskutieren. Eines ihrer Projekte sind die „Hausgespräche - der urbane Salon“, bei dem geladene Vortragende nicht nur über urbane Architektur, Kunst, Soziologie, Planung oder Ökonomie reden, sondern auch mit dem Publikum diskutieren.
Münster Modell e.V.
Ziel des gemeinnützigen Verein „Münster Modell e.V.“ ist es Menschen zum Gespräch über die Stadt zusammenzubringen. Das gebaute Modell ist dabei das zentrale Instrument, um das Bewusstsein für stadträumliche und strukturelle Zusammenhänge bei Bürgern und Besuchern, Schülern und Studenten, Architekten und Bauherren, Politikern und Planern zu stärken. Veranstaltungen am Stadtmodell und im Stadtraum ergänzen das Programm.
Das Modell zeigt die Architektur der Stadt in 500-facher Verkleinerung. Es entsteht Platte für Platte und wird mittelfristig die gesamte Innenstadt (4 x 4 Kilometer) bis hin zum Innenstadtring darstellen: vom Mühlenhof bis zum Zentrum Nord und vom Leonardo-Campus bis zum Hafen.
Netzwerk Baukultur im westlichen Münsterland
Das Netzwerk Baukultur im westlichen Münsterland möchte gemeinsam die Baukultur der Region sichern und weiterentwickeln, Orte zum Austausch und zur Diskussion zum Thema Baukultur schaffen und ein regionales Baukultur-Netzwerk etablieren. Jeder der drei Einzelinitiativen realisiert diese gemeinsamen Ziele durch individuelle Projekte:
Die „BauKulturStelle“ in Hamminkeln Dingden macht regionaltypische Architektur erlebbar und möchte in einem denkmalgeschützten Gebäude einen Ort des Austausches und der Begegnung schaffen; das „Informationszentrum BauKultur Westmünsterland“ in Billerbeck fördert durch unterschiedliche Aktionen das Bewusstsein und Verständnis für die Qualität regionaler Bauweisen und Baustile und die „Baumberger Akademie für Sandstein“ in Havixbeck soll Teil des Baumberger-Sandstein-Museums werden, dessen Ziel es sein wird künftig Fachleute und fachlich interessierte Publikum eine umfangreiche Beratung zum Umgang mit diesem typischen Baumaterial der Region zu bieten.
Projekt Schneckenhaus
http://www.turbo-schnecken.com
Die ehemalige Maschinenfabrik Hesse & Jäger GmbH & Co. KG wurde im Mai 2008 von den Turbo-Schnecken Lüdenscheid e. V. beim AG Lüdenscheid ersteigert. Mit den Umbauplanungen des ehemaligen Maschinenfabrikgebäudes wurde das Dortmunder Architekturbüro HWR beauftragt. Der Umbau zum „Schneckenhaus – Dein Sport- und Vereinszentrum“ begann Ende 2011, die Eröffnung war im Februar 2014. Der Umbau wurde u. a. durch das Denkmalförderprogramm des Landes NRW, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, NRW Stiftung Denkmalschutz, Sparkasse Lüdenscheid, Stadt Lüdenscheid und der Aktion Mensch finanziell unterstützt. Zudem wurde 2013 der Förderverein Maschinenfabrik Hesse & Jäger e. V. gegründet.
Schlaun-Forum e.V.
http://www.schlaun-wettbewerb.de
Seit dem Wintersemester 2011/2012 lobt der gemeinnützige Verein "Schlaun-Forum e.V." jährlich einen Ideen-Wettbewerb aus. Mit dieser Initiative ist beabsichtigt, die Baukultur in NRW zu fördern und der Bedrohung einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit unseres Lebensraumes zu begegnen. Die Initiative fördert im deutschsprachigen Raum Studierende -ab dem 5. Semester- und junge Absolventen aus den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen. Die Wettbewerbe sollen dazu dienen innovative, nachhaltige Lösungen für die Stadtplanung und die Entwicklung von problematischen Arealen in Westfalen und im Rheinland zu entwerfen.
Stiftung für Kunst und Baukultur
Die Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen ist ein etablierter und angesehener Partner in der Förderung der Bildung und der Kunst und Baukultur in NRW. Die Stiftung wurde durch die Künstlerin und Landschaftsarchitektin Britta und den Architekten BDA und Stadtplaner Ulrich Findeisen im Juli 2007 gegründet. Sie ist eine selbständige rechtfähige anerkannte Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Köln und eine der wenigen gemeinnützigen Stiftungen in Deutschland, die den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf das Gebiet des "Planens, Bauens und Nutzens" gelegt hat, wobei sich diese Arbeit in die Bereiche „Kunst und Kultur”, „Bauen und Denkmalpflege”, die Vergabe von Stipendien an begabte Studenten in Bereich Kunst und Kultur und in das „Förderprogramm für Bildung” auffächert. Die operativ tätige Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke, die zur Erfüllung ihrer Stiftungszwecke eigene Projekte initiiert, konzipiert und durchführt. In begrenztem Umfang gibt sie zur Unterstützung interessanter Projekte auch finanzielle Mittel an gemeinnützige Dritte weiter.
Zeche Hugo – Schacht 2
Die Initiative Zeche Hugo-Schacht 2 engagiert sich für den Erhalt, und die Umnutzung des Förderturms und ehem. Fördermaschinengebäude des Steinkohlenbergwerks Hugo. Durch Fördermitglieder und die Unterstützungen heimischer Firmen sowie ehrenamtliche Hilfe in Form von Veranstaltungen und Führungen konnten bereits einige Gelder erwirtschaftet werden, welche Baumaßnahmen an der Einfriedung des Geländes, eine komplette Dachsanierung, den Einbau einer Fluchttreppe sowie die Treppensanierung am Förderturm und die Einrichtung einer Kläranlage, eines Hauswasserkraftwerks und neue Türen und Tore ermöglichten.