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www.westfaelischer-baukulturpreis.de | Auszeichnung 2010 Houthscher Garten, Burgsteinfurt - Westfälischer Preis für Baukultur - 08.12.2020 URL: https://www.westfaelischer-baukulturpreis.de/de/Baukulturpreis-2010/Auszeichnung2010/
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Ansicht einzelner Gebäude aus dem Innenbereich der Bebauung des Houtschen Gartens
Foto: LWL/Djahanschah

Auszeichnung 2010


Bebauung des Houthschen Garten in Burgsteinfurt


Bauherr:
terre Immobilien

Architekt:
db Planungsgruppe Architekten und Stadtplaner
Dieter Brandt/Dirk Baldauf


Fertigstellungsjahr:
2009
  

 

(Fotos: LWL/D. Djahanschah)

Projektbeschreibung db Planungsgruppe

BEBAUUNG DES HOUTHSCHEN GARTEN IN BURGSTEINFURT

Zu Burgsteinfurt:

Burgsteinfurt ist eine kleine Residenzstadt im Münsterland mit einer im Jahr 1164 erbauten Wasserburg, mit dem Schloss Steinfurt, und einem weitgehend bewahrtem historischen Altstadtkern.

Der Houthsche Garten:

Der Houthsche Garten bezeichnet eine Freifläche zwischen dem Stadtteil Friedhof, der Altstadtmauer und dem Schloss Steinfurt. Sie wurde schon 1716 als Apothekers Garten bezeichnet. Von 1736 bis 1756 befand sich der Garten im Besitz des Apothekers Friedrich Anton Houth, der dem Garten seinen Namen gab. Zunächst als Nutzgarten angelegt, veränderte sich der Garten bis zum Jahr 1799 in einen Ziergarten. 1886 wurde der Garten durch die Familie Rolinck gekauft und veränderte danach seinen Charakter nicht mehr. Im Jahr 2005 wurden durch den Eigentümer Überlegungen zur Bebauung des Houthschen Gartens angestellt.

Städtebauliches gutachterliches Verfahren:

Der Bauherr und die Stadt Steinfurt wünschen sich die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes, welches sich in behutsamer Weise in das historische Umfeld einfügt und die besondere Nachbarschaft des Steinfurter Schlosses berücksichtigt. Das Grundstück des Houthschen Gartens liegt sowohl im Denkmalbereich, als auch im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung „Historischer Stadtkern Burgsteinfurt“.

Nach dem Abschluss des städtebaulichen gutachterlichen Verfahrens wurde durch die Stadt Steinfurt ein vorhabenbezogender Bebauungsplan entwickelt. Während dem Aufstellungsverfahren wechselte der Eigentümer des Grundstücks im Rahmen des Verkaufs der Rolinck Brauerei an die Krombacher Brauerei im Januar 2007 abermals.
Nach einigen Monaten in der Schwebe, erkannten die neuen Eigentümer die Einzigartigkeit und das Potential des Grundstückes. Die Terre Immobilien GmbH wurde als Schwesterunternehmen der Krombacher Brauerei neuer Bauherr und übernahm in sehr professioneller Art die bereits getätigten Planungen. Die Planungen wurden weitergeführt und im November 2008 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden.
 
MATERIALSPRACHE DER NEUEN WOHNBEBAUUNG IM HOUTHSCHEN GARTEN

Die Gebäude wurden in ihrer Architektursprache aufeinander abgestimmt. Die Farbgebung der Gebäudehüllen passt sich der Umgebung an und bildet einen Konsens mit dem angrenzenden Schloss, der Stadtmauer und der bestehenden Bebauung. So wurde ein heller sandsteinfarbener Klinker gewählt, der mit seiner gleichen Fugenfarbe an den Sandstein des Schlosses erinnert, aber auch die Farbgebung der bestehenden angrenzenden Gebäude aufnimmt. Unterstrichen wurden die Akzente dadurch, dass die rückseitige Klinkerfläche als Sichtfläche verbaut wurde. Durch diese Maßnahme wurden die Wandflächen rauher und strukturierter.

Die Giebel wurden als Schildgiebel bis knapp über die Dachfläche geführt. Mit einer flachen Zinkblechabdeckung erfolgt die Abdeckung des Giebelmauerwerkes. Die Traufen erhielten eine flächenbündig eingearbeitete Kastenrinne. Die Dächer passen sich in Form und Material in die vorhandene Bebauung ein. Die Dachgauben wurden als einzeln stehende Flachdachgauben mit Blechverkleidung ausgeführt, die eine horizontale Struktur aufweißt. Aufgrund der äußeren Struktur und gleichförmigen Architektursprache entstanden nur wenige unterschiedlichen Fensterformate, die als bodentiefe Holzfenster ausgeführt wurden. Die so entstandene Lochfassade zeigt ein einheitliches Erscheinungsbild. Offene Fensterlöcher ohne Verglasungen definieren die hinter der Fassade liegenden
Loggien. Auf Balkone wurde generell verzichtet.
 
Da das Grundstück im direkten Kontext mit der dahinter liegenden Steinfurter „Aa“ und dem Schloss zu sehen ist, wird auf einen gartenähnliche Begrünung verzichtet.
Es entsteht der Eindruck eines fließenden Übergangs, der die Weiträumigkeit und den Zusammenhang einer aufeinander abgestimmten städtebaulichen Figur erfahren lässt.
 

Beurteilung durch das Preisgericht

An einem einzigartigen, stadt- wie naturräumlichen äußerst sensiblen Ort, an der Nahtstelle zwischen dem historischen Stadtkern von Burgsteinfurt und dem historischen Stadtteil „Friedhof“, in Tuchfühlung zum Steinfurter Schloss, wurde ein kleines Wohngebiet realisiert, das bemerkenswertes städtebauliches und architektonisches „Feingefühl“ zeigt.

Der ehemalige Houthsche Garten wird in einem Zusammenspiel aus Wohngebäuden an der Straße und im „Hof“ so bebaut, dass der Charakter des offenen Gartens und sein dominanter Baumbestand erhalten bleiben. Dafür wird in dem neuen Wohngebiet auf eine übliche Gartenzonierung verzichtet und stattdessen ein die Häuser umfließender Freiraum geschaffen, dem es dennoch nicht an privater Atmosphäre und Diskretionsschutz mangelt. Durch den großzügig gehaltenen Freiraum sind auch die imposanten Blickmöglichkeiten auf das Steinfurter Schloss gegeben.

Mit geradezu einfachen architektonischen Mitteln - Orientierung am Maßstab, an der Gliederung, an den Fassaden und der Materialität der historischen Bebauung - werden zeitgemäße, klar gegliederte Gebäude gestaltet, die mit einer großen Selbstverständlichkeit diesen sensiblen Stadtraum besetzen und das Stadtbild bereichern.

Aus diesem Grund verdient das Beispiel setzende Projekt eine Auszeichnung im Rahmen des Westfälischen Preises für Baukultur 2010.
 

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Wettbewerbsbeitrag als Download (PDF 1.719 kB)
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